Freitag, 7. Dezember 2012

Vom Tiefschnee in den Blues und zurück

Wer geht powdern fragte Thomas Stöckli auf Facebook, gerne war meine Antwort. Keine 12 Stunden später standen wir mit Yves Suter zu Dritt in Andermatt an der Talstation. Creager seit 363 Tagen ohne Snowboard, Yves und ich. Ganz einfach drei Süchtige nach Bildern, Leben und dem Gleiten durch die Welten (oft aus Schnee) die sich wie gewollt trafen. Die Jauchzer im Buschwald auf Andermatts Talabfahrt gaben unserer gemeinsamen Freude eine Stimme. Wie verzweifelt versuchen wir das Glück zu fassen und erfreuen uns des Lebens, dann wenn viele in Winterdepressionen rutschen und sich nichts sehnlicher als den Frühling erwünschen. Nur so, ich mag es auch die warmen Tage, oben-ohne Mukkis spazieren führen und sich im Wasser erfrischen. Aber NICHTS übertrifft das Gleiten durch tiefverschneite Gebirgswelten. Da können sich sogar Quotenskifahrer und alte Snowboard-Cracks auf einen Nenner einigen.


Wieder zu hause kurz einen Abstecher in die warme Stube und dann direkt ans Konzert von Philipp Fankhauser, der behauptet Weisse können keinen Blues spielen. Nun ich finde, es gibt welche die habens drauf.



Noldi meinte, dass wir doch Spinner seien und uns endlich einen Job suche sollten, anstatt nur immer Scheiss zu veranstalten und die schön geräumten Fusswege in Engelberg, speziell auf seinem Gelände, der Grundschule, mit Schnee zur Todesfalle für Fussgänger verwandeln. Wir fanden dann glücklicherweise den Konsens und versprochen den Schnee wieder weg zu räuemen, ebenso frisch Salz und Sand zu streuen damit am folgenden Tag alle heil in die Schule und auf den Friedhof kommen. Können wir vollends verstehen, dass es ihn ankackt die ganze Zeit unsere Scheisse weg zu räumen. Er hat unseren Sport trotzdem nicht verstanden, beim besten Willen nicht. Happy Jibbing!


Mittwoch, 26. September 2012

Home and Awone Again

Zum Glück habe ich vor kurzem eine Uhr von Home erhalten. Endlich kann ich meine Zeit praktisch und genau ablesen und komme nie mehr zu späht. Ha!


Awone die kleine aber feine Filmkompanie aus der Westschweiz hat sich entschieden eines meiner Bilder als DVD Cover zu benutzen! Schätze ich sehr, vielen, vielen Dank!

Schau dir deren Trailer an und komm am besten auch an die Premiere am 19. Oktober in Montreux.


Freitag, 8. Juni 2012

FK - Atreebutes

Bereits das 43 Cover wird von ihm gedruckt, erzählt er mir nach dem ersten Spot unseres Shootings. 13 Jahre Burton. Etliche Jahre mehr auf dem Snowboard. Er lässt sich nicht katalogisieren. Skatboarden hat er aufgehört, Musik macht er mit Passion. Ist aber auch nicht der typische DJ. An unserem zweiten Ort verliert er sich an den Formen des KKL in Luzern. Macht selber mit seinem Smartphone Bilder, findet den Ort und die Eindrücke spannend. Irgendwie ein Künstler. Aber nicht einer der Ich-betonten-Künstler, die einem ihr eigenes Schaffen aufdrücken wollen. Er tut weil er es gerne tut. Was er macht, macht er gut. Ihm beim Snowboarden zu zu sehen, macht nicht nur Spass, sondern ist inspirierend. Irgendwie wie Kunst am Berg. Kraftvoll, verspielt und überlegt, genau wie Fredrik Kalbermattens erscheinen.

Unbedingt sehenswert, der Tribut von Yeahh Productions aus Zürich: FK Documentary






by Frederik Kalbermatten
by Frederik Kalbermatten


Sonntag, 3. Juni 2012

Jugendlich - Analog

"Wie bringe ich das nun auf den PC?" fragte Silvan über meine analoge Fotografie von ihm und Daouda beim skaten. "Und wie mache ich das grösser? Ist ja voll verschissen wenn das Bild nur so ist".

Wir können es ihnen nicht vorwerfen, die heutigen Jugendlichen sind bereits mit Smartphones aufgewachsen. Teilen mit ihren Freunden dank Bildern was immer sie gerade tun. Bilder sind für sie ein Alltagsgegenstand. Dafür muss man nicht arbeiten, das kriegt man gratis dazu beim mobilen Telefon oder Laptop. Auch mein Ipad macht ja Bilder. Digitalkamera bedienen ist so oder so jedermanns Sache. Silvan wollte wissen, was denn in meiner Kamera sei. Ein Film erklärte ich ihm, da gibt es nur ein Bild. Ein Original welches, ich zwar vervielfältigen kann, aber ohne Computer. Ctrl + C funktioniert da nicht.
Wie das dann aussehen sollte konnte er sich trotzdem nicht wirklich vorstellen und mit dem Sofortbild aus der Mittelformatkamera konnte er sowieso nichts anfangen. Da gab es ja nicht einmal mehr ein negativ, also ist vervielfältigen sogar unmöglich. Viel zu kompliziert und eingeschränkt.

Ich überlege mir, wie sehr die Digitaltechnick unseren Alltag revolutioniert hat. Bilder sind etwas alltägliches. Jeder kann sie machen. Jeder kann Momente festhalten. Es ist eine Krankheit des Menschen immer alles festhalten zu wollen. Selten zur Dokumentation, meistens nur um sein eigenes Glücksgefühl wieder hervorrufen zu können. Das Geburtstagsfest mit Grossmutter, der Alkoholexzesse mit seinen Freuden, der erste Flug nach Thailand zum surfen. Alles muss für immer bestehen, wieder abrufbar sein.

Die Welt verändert sich alltäglich, Leute sterben, werden geboren. Geschichten enden, werden vergessen. Morgen ist ein neuer Tag und doch will ich, dass er so ist, wie der Gestrige. Es soll sich nichts ändern. Nur ein bisschen vielleicht, damit es nicht langweilig wird.

Daouda fragte ganz einfach, "Kann ich das abfotografieren und als neues Facebook-Titelbild verwenden?" Aber klar doch! Wieso nicht. Ich freue mich über jeden der noch weiss wie damals Bilder gemacht wurden.






Freitag, 18. Mai 2012

17 Mai 2012


"Da sind schon einige Autos unterwegs, hoffentlich müssen wir nicht zu lange anstehen“, meinte Ursi. „Ich weiss nicht, ob wir es überhaupt schaffen werden bis zur Bahn zu fahren", erwidert Felix.

Die ersten Blumen blühen, Laubbäume im saftigen grün, erfreut sich ein jeder der warmen Jahreszeit. Über Nacht schneite es 30 Zentimeter bis ins Tal, Strassen sind schneebedeckt und gefroren. Unterwegs in Richtung Urnerboden haben die bereits gewechselten Sommerreifen mit den Strassenverhältnissen zu kämpfen. Dank der Sonne, welche frühmorgens schon langsam über die hohen Berggipfel lugt, schaffen wir es auf der tauenden Passstrasse bis zur Fisetenbahn.

Auch für die erste Gondel reicht es noch, was uns erwartete war eine tiefverschneite Landschaft und dies Mitte Mai!

Quelle chance!
Grün-weiss, selten!
Glarnerland
David Ortlieb
Familie Ortlieb auf frühmorgendlicher Skitour




Samstag, 12. Mai 2012

Guter Jahrgang

2012 war und ist in mehrfacher Hinsicht ein Erfolg. Nicht nur weil unsere Welt endet, sondern weil es einfach viel Schnee hatte! Das kostbare und bedingt haltbare Gut schien uns wohl gewollt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es in Zukunft wie propagiert vermehrt zu solchen Wetterextremen kommen wird. Die globale Erwärmung ist zwar zu beobachten, nur verschieben sich damit auch die ein gependelten Durchschnittsbedingungen. Wir werden sehen. Vielleicht meinte die Mayas dies mit dem vorhergesehenen Ende?

Apropos, ab 2. August könnt ihr physischen Menschen mich an der Himmelrichstrasse 2, 6003 Luzern im neuen Büro/Atelier besuchen! Die ersten fünf Gäste verdienen sich ein Freigetränk, versprochen!

Guter Jahrgang:


Geht scho, geht scho!

Vor dem grossen Schneefall

Danke Enrico!

Elmar der Filmemacher

David Ortlieb

Verlassenes zuhause in Rumänien
Merci Thyon pour le module et les abricots!

Donnerstag, 29. März 2012

Nine Queens 2012

Hotel "Natürlich" in Fiss eingecheckt, Roomie Christoph Schöch begrüsst, neuen Fotografen kennengelernt, Händeschütteln hier und da, 2 fette Steaks rein fressen, Virginie Faivre beim Chateau-Kuchen anschneiden zuschauen und dann gleich mal mit 3, 4, 5,... Runden Schnaps anstossen!

Was für ein Start in eine fulminante Woche! Leider wussten wir bereits wie Tag 1 aussehen sollte, starker Schneefall den ganzen Tag und dann noch Nebel dazu. Viel mehr als dem Schloss hallo sagen, lag leider nicht drin. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen einer gemütlichen Session in der Sauna. Wieso also nicht bis nach Mitternacht an der Bar hängen bleiben? Pierre Augier unser französischer Freund war sehr gut im Motivieren für die Schnapsrunden. Sean Balmer unser Frohmut Filmer von Downdays konnte einfach nicht nein sagen. Verlor auf dem Heimweg sogar sein Iphone (Die Jacke und ein zerbrochenes Stativ sollten seine Woche noch abrunden).

Ganz so locker wie das nun alles tönt, war die Woche dann doch nicht. Wir hatten rund 3 Mal ein Sunset Shooting, einmal Sunrise und dann noch ein Night Shooting. Anstrengendes, aber sich lohnendes, Lifestyle Shooting und natürlich immer schön das Beste rausholen. Möglichst viele Shots machen, die Girls bei Laune halten und etwas pushen, aber doch nicht zu stark. It's a Girls-Week! Da läuft alles etwas anders. Aber wer kann schon nein sagen, den besten Freeskierinnen der Welt bei der Arbeit zu zu sehen?

Pierre Augier, Dan Carr, Christoph Schöch und ich hatten die Aufgabe die besten Shots der Woche zu sammeln. Ich bin immer wieder fasziniert wie viel Motivation und Inspiration in der Luft liegt, wenn Nico Zacek eine solch hervorragende Crew zusammenstellt. Um Organisatorisches muss man sich nicht kümmern, alles ist perfekt geplant und wir konnten unserer Kreativität freien Lauf lassen.
Leider waren die Girls anfangs etwas gehemmt bei springen der Burg. Harte Landung, unberechenbarer Wind und ein 22m Table waren dann doch nicht immer einfach. Vor allem späht Abends in schlechten Licht, oder frühmorgens vor dem ersten Vogelzwitschern. Die wirrkliche Progression ihres fahrerischen Könnens kam dann leider erst am Contest Tag so richtig zur Geltung. Dafür hatten wir alle die Tricks die sitzen bereits im Kasten!

Aprés Ski? Erst am Freitag ein Erstes kurzes Mal, zuvor galt es die Bilder des Tages zu bearbeiten, wollte man doch einen der attraktiven Preise abstauben. Aber nicht nur deshalb, denn wann sonst kriegt man die Chance, so gutes Bildmaterial zu schiessen. Da galt es möglichst gut Balance zwischen, hinter dem Computer und der Zeit am Berg, zu halten. Ich bevorzugte vor allem den Berg, arbeiten in der Nacht und morgens nie der Erste sein. Eine Lebenseinstellung.

So gibt es hier auch zu vielen Leuten zu danken für die starke Woche. Seilbahn Crew, Shappers, Girls, etc. Big Up! "Heute ist nicht alle Tage ich komm wieder, keine Frage!" würde jetzt der Pinke Panther sagen.

Zum Schluss noch dies: Danke Hexenalm für die ausgesprochen, ausgelassen, ausserordentlich gute Afterparty! Eine der Besten!

Creative Angel 1, Emilia Wint

Creative Angel 2, Eveline Bhend

Best Action 1, Emilia Wint

Best Action 2, Emma Dahlström and the Dragon

Black and White 1, Emma Dahlström

Black and White 2, Emma Dahlström

Lifestyle 1, Anna Segal

Lifestyle 2, Eveline Bhend

Montag, 30. Januar 2012

Toir de mer noire

Wir wussten nicht recht was das Geräusch aus demWald war. Irgendwie wurde es immer etwas lauter, kleinere Äste brachen, es musste etwas grosses sein. Sehen konnten wir nichts, der Wald war sehr dicht, erlaubte keine Blicke in sein Inneres. Glücklicherweise war es bereits hell, so hatten wir weniger Angst um unser Hab und Gut. Das Zelt war bereits wieder verpackt und die Velos halbwegs gesattelt, die Geräusche liessen uns jedoch innehalten in unserem Aufbrechen.

Zwei Hund kamen aus dem Wald geschossen, rannten auf uns zu bellten kurz und schnupperten überall. Kurz darauf sahen wir einen alten Esel vor einem Holzwagen durch das Dickicht brechen, angetrieben von einem alten Herren mit grauem Haar und faltiger Haut. Er sah uns, kam freudig auf uns zu, ein reicher Wortfluss in bulgarisch voraus schickend. Wir begrüssten ihn, schüttelten die Hände, versuchten unser weniges russisch, um zu verstehen was er uns sagen wollte. Wir verstanden soviel, das er junge Äste schnitt für seine Kühe oder Rösser zu Hause. Irgendwas von Vodka sprach er auch, wir verstanden es halbwegs wie eine Einladung, liessen ihn dann aber in Ruhe seine Äste schneiden.

So sah ein typischer Morgen auf unserer Velotour aus, immer unerwartetes doch herzlich und freundlich, wo immer man auf Menschen vom Land traf. Unsere Fotografien unter anderem von diesem Herren, stellen Maurin Bisig, Dominik Fellmann und ich diese Woche in Luzern aus. Komm vorbei!

Hier noch ein kleiner Trailer:


Dominik Fellmann und Maurin Bisig kurz nach Varna, Bulgarien

Block in Sulina, Rumänien