Mittwoch, 21. September 2011

Zwischendurch

Mittwochnachmittag-Essay

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Hat sich eigentlich schon mal einer gefragt wieso soziale Netzwerk, sozial heissen?

Sie sind alles andere als sozial. Wir machen unsere Freundeslisten, teilen Botschaften, Statusnachrichten und Webinhalte mit unseren eng befreundeten Freunden. Dabei gibt es die Funktion unerwünschte "Freunde" auszublenden. Wir bewegen uns also alle immer in unserem kleinen Kreis von Lieblings-Freunden. Nicht passendes wird ausgeblendet. Andere Meinungen werden nicht akzeptiert.
Kaum je wagt man einen Blick hinaus und wenn man Freundesanfragen verschickt, traut man sich sowieso nie etwas dazu zu schreiben. "Hey ich finde dein Profilfoto geil!", "Ich bin der Freund von deinem Freund." oder "Wir trafen uns dort beim Tanzen an der Technoparty, weist du noch? ;)" - Solche Nachrichten sind selten. Wieso also soll ich neue Freunde akzeptieren? Die meisten tun das um mehr Freunde zu haben, sozialer zu wirken, aber asozialer zu handeln. Eigentlich ein Widerspruch, man möchte befreundet sein, aber nichts miteinander teilen. Ok, ab einem gewissen Punkt wird es unmöglich mit allen Freunden in ständigem Kontakt zu stehen. Wieso wünschen wir uns das dann? Jeder möchte alleine mit allen sein. Am liebsten nur dann wenn er Lust dazu hat. Willkommen beim Mensch.

Wir verhalten uns genau wie in der Öffentlichkeit, Ängste vor Berührungen, Ängste vor privatem Kontakt, Ängste davor nicht den Erwartungen zu entsprechen oder enttäuscht, abgelehnt zu werden. Wir verstecken uns hinter der digitalen Anonymität und der Ausschaltbarkeit unseres Mediums Computer.

Klick doch mal einen wildfremden Menschen an und mache mit ihm zum Kaffeetrinken ab. DAS wäre sozial! (Ich tu es auch nicht)
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Linus und Dominik. Haha, besten Dank meine Freunde!


Rips1